Langjährige Forderung der BIG Junkersdorf erfüllt: Schulgelände in Junkersdorf bleibt erhalten
ZWEITE GRUNDSCHULE UND WEITERE KITA AUF DEM GELÄNDE AN DER STATTHALTERHOFALLEE MÖGLICH
14. Juni -- Der Rat der Stadt Köln hat in seiner Sitzung am 26. Mai den Ankauf des Grundstückes der ehemaligen belgischen Schule beschlossen. Die notarielle Beurkundung der Transaktion soll in den nächsten Tagen erfolgen. Der Beschluss zur Erweiterung der Gemeinbedarfsflächen für Schulen und Kindergärten in Junkersdorf wurde einstimmig gefasst.
Damit wird eine langjährige Forderung der BIG Junkersdorf e.V. endlich erfüllt. Seit 2003 fordert die BIG die Nutzung des Geländes für eine zweite Grundschule, einen Kindergarten und eine Turn- bzw. Bürgerhalle. In Bürgerversammlungen, auf unserer Demonstration im vergangenen Sommer und in fünf Gesprächen mit der Schuldezernentin Frau Dr. Klein haben wir immer wieder den Ankauf gefordert. Auch die Politiker der Bezirksvertretung hatten sich unseren Forderungen angeschlossen und die Junkersdorfer Eltern unterstützt.
Seitens der Stadtverwaltung gab es immer nur Ablehnung. Mehrere Investoren wollten das Gelände bebauen. Im Jahr 2010 konnte eine Umwidmung des Schulgeländes zu Bauland erst im letzten Moment verhindert werden. Ein Vorkaufsrecht für das Gelände im niedrigen Millionenbereich ließ die Stadt Köln sogar verfallen.
Seit 2003 entwickelt die BIG Junkersdorf Prognosen zum Grundschulbedarf, die von der Stadt stets vehement als falsch und sachunkundig zurückgewiesen wurden. Der Erweiterungsbau der Ildefons-Herwegen-Schule (von 3- auf 4-Zügigkeit) mit einer Investitionssumme von 3,4 Mio sollte die Schulprobleme in Junkersdorf für alle Zeiten lösen - dies stellte sich bereits vor der Fertigstellung im Jahr 2008 als Fehlplanung heraus. Zahlreiche Eltern wurden mit einem Brief von der Stadt Köln gebeten, ihre Kinder in Grundschulen außerhalb Junkersdorf einzuschulen.
Eltern- und Bürgerproteste sowie die konstruktiven Gespräche mit der Schuldezernentin führten schließlich zur Aufstellung von Mobilbauten am Donauweg und damit zu einer leider erneut vorübergehenden Lösung. Seit Anfang 2011 lernen nun die Schüler von sechs Klassen in dieser Nebenstelle der IHS. Zum Religionsunterricht, Turnunterricht und zur Nachmittagsbetreuung begeben sich die Schüler – natürlich beaufsichtigt - auf den etwas längeren Spazierweg zum Hauptgebäude. Die Kapazitäten der Turnhalle sind seit langem erschöpft und viele Vereinsaktivitäten können dort nicht mehr stattfinden. Die Nachmittagsbetreuung und insbesondere die Verpflegungssituation zeigen auch nach der Errichtung des Mobilbaus am Donauweg deutliche Kapazitätsdefizite.
Nun ist der Ankauf des Geländes im mittleren einstelligen Millionenbereich nur noch Formsache und endlich kann es mit dem Schul- und Kindergartenbau weitergehen. Immer mehr Kinder werden in Junkersdorf geboren oder ziehen mit ihren Eltern in Wohnungen oder Häuser auf den zahlreichen Neubauflächen unseres Stadtteils. Der Trend des Bevölkerungszuwachses in Junkersdorf ist ungebrochen. Auch im Altbestand werden zunehmend Häuser frei, die von jungen Familien belegt werden. Unser Stadtteil ist auch ein Stück Zukunft für Köln.
Die eigene Einwohnerstatistik der Stadt Köln spricht eine klare Sprache: So hat sich die Anzahl der Kinder unter 3 Jahren von 304 (im Jahr 2000) bis zum Dezember 2010 auf 400 um 31 Prozent erhöht und ist damit die höchste Anzahl in der Geschichte des Stadtteils. Laut einem Papier des Schulausschusses des Rats der Stadt Köln gibt es für das Schuljahr 2011/12 in Junkersdorf 194 Kinder, die grundschulpflichtig sind. Ca. 30% der Schulneuanfänger aus Junkersdorf gingen aus vielerlei Gründen auf Grundschulen in anderen Stadtteilen. Immerhin ist die IHS schon jetzt die zweitgrößte Grundschule der Stadt Köln.
Die BIG Junkersdorf fordert ganz klar eine zweite eigenständige Grundschule mit einer großen Turn-, Sportverein- und Bürgerhalle an der Stadthalterhofallee. Ebenso einen großen Kindergarten, damit auch die Betreuung der unter 3jährigen Kinder im Stadtteil endlich besser wird. Bei „U3“ gehört Junkersdorf zu den Schlusslichtern der Kita-Kapazitäten.
Wir haben im Rahmen der Diskussion um den neuen Schulentwicklungsplan einen Bürgerantrag an die Bezirksvertretung Lindenthal gestellt und fordern unabhängig von den in der Diskussion stehenden Alternativen eine konkrete Planungssicherheit für einen mindestens zweizügigen Schulneubau für den Primarbereich. Die Bezirksvertretung befasst sich am 4. Juli 2011 mit unserem Antrag. Wir werden dann darüber berichten.