Im schönsten Sonnenschein fand in Köln Marsdorf eine gut besuchte Pressekonferenz statt.

Von Deutschlandfunk bis Radio Köln und die Kölner Print-Medien Zu Gast waren wir bei der Firma Diga, Rheinische Allee 8 in Köln-Marsdorf. Deren Team den Ort mit Tischen, Stühlen, Desinfektionsständer und Getränken gut vorbereitet haben.

Der Geschäftsführer Guido Amien war früher selber erfolgreich im Leistungssport und konnte in seiner Begrüßung darauf Bezug nehmen - nur hier in Marsdorf kann der 1. FC Köln seinen Leistungssport zukunftssicher darstellen. Als Nachbar und Unternehmer würde er sich über seinen neuen Nachbarn sehr freuen.

Die ehemalige Stadtkonservatorin Frau Prof.in Dr. Hiltrud Kier fand eine wunderbare Einleitung: "Es ist auch wunderbar, welche Liebe diese Stadt, ihre Bewohnerschaft und weit darüber hinaus im Umland den FC entgegen gebracht wird - durchaus vergleichbar mit der durch nichts zu erschütternden Liebe von Eltern zu ihrem Kind - egal was es anstellt. - und die letzten drei Spiele des FC gegen Mainz, Düsseldorf und dann noch Hoffenheim waren durchaus so Beispiele, was Kinder anstellen können!

Allerdings ist es Aufgabe der Eltern, ihren geliebten und nicht selten verwöhnten Kind auch Grenzen aufzuzeigen, insbesondere wenn es lautstark etwas verlangt und dann noch bockig wird - geißbockig müsste hier präzisiert werden.

Es geht nämlich überhaupt nicht, dass diesem verwöhnten Kind das Tafelsilber der Familie geopfert wird - im vorliegenden Fall ein wichtiger Teil eines überregional bedeutenden Denkmals von Köln - dem Äußeren Grüngürtel"

Sie muss es wissen, denn Frau Kier hat den Grüngürtel unter Denkmalschutz gestellt.

Die Vorsitzende des Rheinischen Vereins für Denkmalschutz und Landschaftsschutz Köln – RVDL – Frau Prof.in Barbara Schock-Werner betonte, wie wichtig die Grünen Lungen für Köln sind und zeigte völliges Unverständnis über den 1.FC Köln, sich nicht der Alternative zu öffnen. Dann sollte die Politik die weise Entscheidung für eine Alternative treffen. Zudem ärgert sie auch das Gebäude des Leistungszentrums im
Denkmal Grüngürtel und bezeichnetet es als „dreistöckigen Klotz“.

Der Enkel von Konrad Adenauer, Konrad Adenauer ist Schirmherr des Landschaftsparks Belvedere, der Ideengeber der Alternative in Marsdorf. Er lobte den Entwurf eines Landschaftsparks Beller Bogen, weil er im Sinne von Konrad Adenauer angelegt ist. Schaffen von neuen Grünanlagen für die Gesundheit und das Klima und Schaffung von Sportmöglichkeiten. So wollte es sein Großvater und so sollte es die heutige Politik auch wollen. „Der 1. FC Köln hat sich in den Grüngürtel hineingesetzt, es kann aber nicht der Ort der Zukunft sein“


Wir vom Landschaftspark „Beller Bogen“ Barbara Schock-Werner, Konrad Adenauer, Hiltrud Kier, Roland Schüler (Foto Andrea Essfeld)

Zu den rechtlichen Perspektiven und Hindernissen für einen Ausbau des FC im Äußeren Grüngürtel nahm Rolf-Josef Hamacher vom Vorstand des RVDL und AG Recht Stellung. Mehrere Klagemöglichkeiten sind vorhaben:

  • Eingriff in das Bundesnaturschutzgesetz obwohl eine qualitativ hochwertige Alternative vorliegt.
  • Eingriff durch den Kunstrasen in das Grundwassererwartungsgebiet der Stadt Hürth. Hier gibt es ein aktuelles EUGH-Urteil (europäischer Gerichtshof).
  • Eingriff in das Landschaftsschutzgebiet ohne Umweltprüfung.

Zudem hat die Stadt in Ihrer Kommentierung der Einwende zu seinem Einwand den Resten einer unterirdischen Flakstellung aus dem 2. Weltkrieg überhaupt keine Aussage gemacht.

Dr. Helmut Röscheisen vom BUND Köln kritisierte die nicht ausreichende Alternativenprüfung in der Vorlage. Aus seiner früheren beruflichen Erfahrung weiß er um solche Prüfungen bei der Anlage von Sportanlagen. Weiterhin kritisierte er das Meteorologische Gutachten, welches nur die Mikroebene betrachtet, die Auswirkungen auf der Markoebene gar nicht untersucht. Der Äußeren Grüngürtel ist
für die Abkühlung der Luft an heißen Tagen wesentlich. Auch der Nahbereich mit den umrandenden Bäumen wird durch die Erwärmung der Kunstrasenplätze um +3 Grad stark geschädigt – dies ist aktuell durch zwei Trocken- und Hitzesommer merkbar.

Dr. Ulrich Krell vom Vorstand des Kleingartenvereins Hohenlind betonte nochmals die Wichtigkeit von Erholung für die Bevölkerung, sei es im Kleingarten oder auf der Gleueler Wiesen. Beide gehören zusammen und stärken sich. Zudem kritisierte er die mangelnde strategische Zukunftsplanung des 1. FC Köln. Im Grüngürtel kann sich der FC nur wieder mit großen Schwierigkeiten ausweiten, während in Köln Marsdorf genug Platz sei. Strategische Planung gehörte zu seinem früheren Beruf.


Der Landschaftspark „Beller Bogen“ mit dem FC Sportpark (Landschaftspark Belvedere)

Abschließend stellt Roland Schüler vom Landschaftspark Belvedere den Alternativen Entwurf des Landschaftsparks „Beller Bogen“ mit dem FC Sportpark vor. Vier Vorteile betonte er:

  • eine zukunftsfähige Sportanlage für den 1. FC Köln mit Platz und Raum für die Zukunft
  • ein neuer Grünzug ausgehend vom Äußeren Grüngürtel mit einem Bogen in die Region als Gewinn für die Bevölkerung – und im Sinne von Konrad Adenauer. In dem LP „Beller Bogen“ ist auch Platz für die Landwirtschaft (nach dem Vorbild des LP Belvedere)
  • ein Gewinn für das Klima und die Ökologie, da der Eingriff eines FC Sportparks an Ort und Stelle vollständig ausgeglichen wird und durch eine grüne Landschaft insgesamt verbessert wird (Mikro+Makro)
  • Planungssicher, da zur Idee des Landschaftsparks „Beller Bogen“ wenig Kritik vorgebracht wurde und Klagen mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit nicht zu erwarten sind. Und alle rechtlichen Experten und Expertinnen zu Marsdorf nicht die fundamentale Kritikpunkte äußern wie bei der Erweiterung im Äußeren Grüngürtel.

Alle Beteiligten appellierten an die Politik, sich der Alternative in der Vorlage anzuschließen und diese zu beschließen.

Die Planung zum Landschaftspark „Beller Bogen“ ist zu sehen auf www.gruenguertel.de und www.fortis-colonia.de

Mitschrift. Roland Schüler 29. Mai 2020

Alle Organisationen des Koordinierungskreises „Gleueler Wiesen“ waren vertreten, zudem die Fraktionsvorsitzende der Hürther Grünen, die in einer Pressemitteilung den FC als Nachbarn in Köln-Marsdorf begrüßen. Auch die Frechener Grünen begrüßen in einer Pressemitteilung die Planung des Landschaftsparks „Beller Bogen“.

BUND Köln - Bi Grüngürtel für Alle - Bürgerinteressensgemeinschaft Junkersdorf -
Bürgerverein Müngersdorf - Freundes- und Förderkreis zur Vollendung des
Grüngürtels / Landschaftspark Belvedere - Fortis Colonia - Kleingartenverein Köln-
Lindenthal (KGV) - Nabu – Köln - RVDL Rheinischer Verein für Denkmalschutz und
Landschaftspflege Regionalverband Köln